Jobsuche in der Schweiz
Wenn du in die Schweiz auswandern möchtest, befindest du dich in guter Gesellschaft: 2020 lebten in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik 309’500 deutsche Staatsangehörige.
Bewerbung bis Lebenslauf: 6 wertvolle Tipps
Die Jobsuche ist immer eine Aufgabe, die Ausdauer und Engagement voraussetzt. Und das Ergattern einer Wunschstelle im Ausland kann zusätzlich überwältigend sein. Besonders dann, wenn du mit den lokalen Gepflogenheiten noch nicht vertraut bist. Aber keine Angst: In diesem Abschnitt zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dich erfolgreich auf eine Stelle in der Schweiz bewirbst, und geben dir wertvolle Tipps zur Gestaltung deines Lebenslaufs (CV). Damit erhöhst du deine Chancen, auf dem Schweizer Arbeitsmarkt deinen Platz zu finden. Vergiss eines nie: Du hast viel zu bieten. Wir helfen dir, dies den Entscheidungsträgern klarzumachen.
1. Jobplattformen nutzen
Deine neue Karriere nimmt ihren Anfang im Internet: Beginne deine Suche auf Plattformen wie jobs.ch oder indeed.ch. Diese Plattformen sind perfekte erste Anlaufstellen, um offene Positionen zu finden. Viele Unternehmen listen ihre Jobs hier auf und du kannst gezielt nach Positionen und Branchen suchen, die zu deinen Qualifikationen passen.
Eine Liste mit Personalberatungsfirmen findest du am Ende der Seite.
2. Bewerbungsunterlagen einreichen
Du hast eine passende Stelle gesichtet und möchtest dich nun darauf bewerben. Die Bewerbung erfolgt entweder direkt über die Firmenwebsite oder per E-Mail (meistens verlinken die Jobportale direkt darauf). Es ist dabei wichtig zu beachten, dass du dich genau an die Vorgaben der Ausschreibung hältst. Denn die Schweizer (wie auch die Deutschen) legen grossen Wert auf Genauigkeit und achten darüber hinaus stark auf den korrekten Umgang: Dass man sich an Vorgaben hält, gehört für sie schlicht und einfach zum guten Ton. Oft bietet ein Unternehmen ein Online-Bewerbungsformular an, manchmal wird auch eine direkte E-Mail an die Personalabteilung gewünscht.
Deine Bewerbungsunterlagen sollten mindestens einen Lebenslauf (CV) und ein Bewerbungsschreiben, ein sog. «Motivationsschreiben», umfassen. Wichtig: Du kannst zwar einen Standard-Vorlagetext verwenden, achte aber darauf, gewisse Besonderheiten der Stelle und des Unternehmens zu erwähnen. Wenn du dich z.B. für eine IT-Stelle bewirbst, bei der es um die Entwicklung von Cloudlösungen für die Industrie geht, dann erwähne explizit, warum dich diese Branche interessiert und warum dich genau dieses Unternehmen anspricht.
3. Der perfekte Lebenslauf (CV)
Dein Lebenslauf ist deine Visitenkarte – und diese muss auf den ersten Blick überzeugen. In der Schweiz gibt es einige ungeschriebene Regeln, wie ein CV aussehen sollte. Anbei findest du unsere wichtigsten Tipps, mit denen du deinen Lebenslauf zu einem strahlenden Werbeplakat für dich machst.
Die Länge: Ein Lebenslauf sollte nicht zu lang und nicht zu kurz sein. 6 bis 7 Seiten sind zu lang. Die Personalabteilungen von Unternehmen kämpfen sich nur ungern durch übermässig lange Lebensläufe. Ein One-Pager hingegen komprimiert oftmals zu viele Informationen auf eine Seite, was dazu führen kann, dass wichtige Details untergehen. Ideal sind z.B. 2 bis 3 Seiten, auf denen du alle relevanten Informationen klar und übersichtlich präsentierst.
Bulletpoints: Zu jeder Position solltest du 2 bis 3 Bulletpoints aufführen, die deine wichtigsten Aufgaben und Erfolge beschreiben. Auch hier gilt: Achte auf die Länge. Zu viele Informationen (etwa 8 bis 10 Bulletpoints) sind kontraproduktiv. Wähle stattdessen die wirklich wichtigen Aspekte aus, die für die neue Stelle relevant sind.
Relevante Inhalte: Es ist wichtig, unnötige Details zu streichen oder prägnanter zu formulieren. Anstatt allgemeine Angaben zu machen (z.B. IT Kenntnisse: Word) , sollte man spezifische Fähigkeiten oder Interessen nennen, die einen echten Mehrwert bieten. Statt „IT-Kenntnisse: Word“ könnte man „IT-Kenntnisse: CRM (Salesforce)“ schreiben. Ebenso wirkt „Lesen“ spannender, wenn man angibt, was genau gelesen wird, etwa „Lesen – Romane von Paulo Coelho“. Solche präzisen Formulierungen machen den Lebenslauf interessanter.
Kurzprofil: Wäre dein Lebenslauf ein Film, dann ist das Kurzprofil der Trailer dazu. Hierfür fasst in Kürze zusammen, wer du bist, was du kannst und vor allem, warum du in die Schweiz ziehen möchtest. Platziere dein Kurzprofil gut sichtbar ganz oben im CV. Dies ist deine Gelegenheit, deine Motivation aufzuzeigen und den Schweizer Personalabteilungen das Gefühl zu geben, dass du bereit und verfügbar für ein Bewerbungsgespräch bist. Erkläre ruhig auch, dass du bereits Gespräche mit Schweizer Unternehmen führst oder dass du innerhalb von drei bis sechs Monaten in die Schweiz umziehen möchtest. Auf diese Weise signalisierst du unmissverständlich, dass du dich intensiv mit deiner Auswanderung beschäftigst.
Flexibilität und Umzugsbereitschaft: Ein wichtiger Punkt für viele Schweizer Arbeitgeber ist deine Verfügbarkeit. Mache darum klar, dass du jederzeit für ein Gespräch verfügbar bist und flexibel auf mögliche Interviewtermine reagieren kannst. Erwähne im Kurzprofil auch, dass du aktiv auf der Suche nach einer Stelle in der Schweiz bist und dass du den Umzug fest planst. Arbeitgeber möchten sicher sein, dass du es ernst meinst und bereit bist, deinen Lebensmittelpunkt in die Schweiz zu verlagern.
Zusammenfassung: Die richtige Gestaltung deines Lebenslaufs ist ein entscheidender Faktor. Halte ihn kurz und prägnant, aber informativ. Zeige Schweizer Arbeitgebern, dass du bereit bist, den Schritt in ein neues Leben zu wagen.
4. Nachhaken, wenn du nichts hörst
Sind deine Unterlagen eingegangen, dann gib den Leuten ein bisschen Zeit. Wenn du aber nach zwei bis drei Wochen nichts von der Firma gehört hast, ist es völlig normal und sogar empfehlenswert, telefonisch oder per E-Mail nachzufragen. Dies belegt dein Interesse an der Position. Frage einfach freundlich nach dem Status deiner Bewerbung und betone, dass du für Fragen etc. jederzeit zur Verfügung stehst. So bleibst du in Erinnerung und signalisierst, dass du engagiert bist.
5. Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch
Es hat geklappt und du hast deinen Termin für das Gespräch erhalten. Hurra! Je nach Position und Branche stehen dir zwei bis drei Gespräche bevor, auch in unterschiedlichen Konstellationen. Jedes Gespräch wird anders ablaufen, also bereite dich sorgfältig vor.
Recherchiere: Wer führt das Gespräch mit dir? LinkedIn ist hier dein Freund. Welchen Einfluss und welche Funktion hat die Person im Unternehmen? Wo hat sie vorher gearbeitet? Vielleicht habt ihr Gemeinsamkeiten.
Sei selbstbewusst – aber nicht zu sehr. Tritt auf Augenhöhe auf und zeige, dass du die Stelle ernsthaft möchtest und du einen echten Mehrwert für das Unternehmen darstellst. Hier müssen wir aber einen wichtigen kulturellen Aspekt der (Deutsch-)Schweiz besprechen: Man ist hier verhaltener, man könnte sagen «zurückhaltender» als in Deutschland. Wenn du also, metaphorisch gesprochen, die Tür des Zimmers eintrittst und dich als Gottes Geschenk an das Unternehmen präsentierst, wirst du wahrscheinlich anecken. In Deutschland wird ein direkter sowie oftmals relativ unverblümter Umgang gepflegt, in der Schweiz stehen Höflichkeit und «Andere nicht stören» hoch im Kurs. Das bedeutet keineswegs, dass du dich im Interview kleinmachen solltest. Aber achte darauf, nicht überheblich zu wirken. Stelle Fragen, lass das Gegenüber ausreden, zeige Interesse und erwähne deine Talente und deinen Mehrwert zu den passenden Gelegenheiten.
6. Mit Absagen umgehen
Bei der Jobsuche ist es ein Fakt, dass Absagen völlig normal sind, vor allem, wenn du dich auf mehrere Stellen gleichzeitig bewirbst. Es ist, je nach Branche und Position üblich, fünf bis zehn Absagen oder mehr zu erhalten, bevor sich der Erfolg einstellt. Lass dich davon keinesfalls entmutigen. Wenn du jedoch das Gefühl hast, zu viele Absagen zu bekommen, könnte es an deinen Bewerbungsunterlagen liegen. In diesem Fall ist es ratsam, deine Unterlagen von einem professionellen Personalberater überprüfen zu lassen. So kannst du sicherstellen, dass du den Anforderungen des Schweizer Arbeitsmarkts gerecht wirst.
Warum der Schweizer Arbeitsmarkt beliebt ist:
- Der Lebensstandard in der Schweiz gehört weltweit zu den höchsten
- Die Karrieremöglichkeiten, gerade für gut ausgebildete Auswanderer:innen, sind attraktiv. In vielen technischen Hochlohn-Branchen besteht ein Fachkräftemangel
- Die Personenfreizügigkeit macht es für Auswanderer:innen aus Deutschland relativ einfach, hier eine Existenz aufzubauen
- Die Lebenshaltungskosten sind im internationalen Vergleich hoch, doch das gilt auch für den Lohn: Der Medianlohn lag 2018 bei CHF 6’538. Je nach Kanton und Branche gibt es allerdings Unterschiede
- Die Schweizer Arbeitswoche umfasst 42 Stunden (bei 100-Prozent-Arbeitspensum)
- Der gesetzliche Ferienanspruch liegt bei 20 Tagen. Viele Arbeitgeber bieten 25 Ferientage an
- Der Kündigungsschutz ist weniger stark ausgeprägt als in Deutschland und richtet sich meist nach den erbrachten Dienstjahren
Die Top-Branchen in der Schweiz
Die Schweiz ist ein Staat, dessen Ökonomie wesentlich vom Dienstleistungssektor geprägt wird (Gesundheitswesen, Bankensektor usw). Laut Bundesamt für Statistik betrug sein Beitrag zur gesamten Wirtschaftsleistung des Landes im Jahr 2021 stattliche 74 Prozent. Im Gegensatz dazu verringerte sich der Anteil des Industriesektors von 30 auf 25,3 Prozent, obwohl dieser Sektor absolut gesehen nicht geschrumpft, sondern lediglich langsamer gewachsen ist als der Tertiärsektor.
Doch welche Branchen sind im Dienstleistungsbereich besonders prominent? Verschiedenen Quellen zufolge gehören das Banken- und Versicherungswesen noch immer zu den dominierenden Branchen, auch wenn gerade der Bankensektor in jüngerer Vergangenheit einige Rückschläge erleben musste.
Die Schweiz zählt auch zu den führenden Innovationstreibern im Bereich digitaler Technologien. Nicht nur sind globale Schwergewichte wie Google und Microsoft hier ansässig, sondern es herrscht auch eine dynamische Start-Up-Kultur, die dank der hochkarätigen Universitäten und Hochschulen über einen perfekten Nährboden verfügt. Vor allem Informatikerinnen und Informatiker sind in der Schweiz dringend gefragt. Aber auch Beschäftigte im Bereich der Gastronomie und des Bauwesens stehen hoch im Kurs.
Stellenportale
https://www.medtalents.ch (Gesundheit)
https://www.pflege-berufe.ch (Pflege)
https://www.praxisstellen.ch (Medizin)
https://www.ictcareer.ch (Informatik)
https://www.schuljobs.ch (Bildungswesen)
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